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verflochten

Fragen im Herzen zulassen und bewegen


Und wieder einmal hat mich das Buch "Aus Liebe zum Leben" für diesen Beitrag inspiriert. Das Buch mit seinen authentischen Lebensgeschichten trifft mich oft mitten ins Herz.

Rachel Naomi Remen hat die Gabe, den Menschen der ihr gegenüber sitzt zu erspüren, und ihn sich selbst erfahren zu lassen. Und das...so meine Erfahrung, führt zur Heilung.


Es sind die Fragen des Schmerzes und Leides, die uns im Angesicht des Todes eines lieben und nahestehenden Menschen anspringen. Sicher kennen viele von uns diese Fragen die uns kommen, wenn wir ohnmächtig daneben stehen müssen und uns nichts anderes bleibt -

als auszuhalten. Nichts tun zu können, als den Schmerz in uns zu tragen und die Leere fühlen oder auch nicht fühlen können. Und neben vielen anderen Fragen die Frage, warum?


Fragen die ich mit keiner Ausbildung, Studium oder sogar Doktorarbeit beantworten kann. Es sind eher Fragen, die mich dann innehalten lassen, aber zu diesem Zeitpunkt keine Antwort finden. Und vielleicht möchte ich sie auch gar nicht zulassen, weil ich irgendwo in mir weiß, dass ich sowieso keine Antwort bekomme und den Schmerz spüre und dann wieder vor einer Leere stehe. Also warum sollte ich hier bleiben, gehe ich lieber weiter, dann wird sich auch mein Schmerz im laufe der Zeit verflüchtigen...


Aber stimmt das? Werden sich meine Fragen in Luft auflösen? Fragen die das Leben an mich stellt, in Momenten wo ich keine Antwort auf dem Papier habe. Diese Fragen beinhalten wirklich ein Mysterium.

Rachel Naomi Remen

spricht von einer Frage, die in sich selbst eine Quelle der Kraft ist.

" Ist es möglich, dass es einen für uns unergründlichen Zweck des Lebens gibt? In jenem Moment war diese Frage für mich von einem großen Schweigen umgeben. Sie ist immer noch von einem großen Schweigen umgeben. Aber diese Frage überhaupt zu stellen, hat es mir ermöglicht, all die Jahre mit Krebskranken zu arbeiten und das Leben trotzdem zu lieben".Zitat "Aus Liebe zum Leben"


Ja diese Fragen, die in mir hochkommen überhaupt zu stellen, sie zuzulassen und in meinem Herzen zu bewegen. Auch wenn wir nicht gleich eine Antwort finden, oder sogar nie eine Antwort finden werden, so können diese Fragen doch eine Quelle der Kraft werden. Wie auch immer diese Quelle der Kraft aussehen mag.


Für mich kann ich sagen, ja, hier finde ich mich wieder. Auch ich habe keine Antwort auf so manche Frage, die mich in meinem bisherigen Leben schon angesprungen hat, und sie muss fürs Erste unbeantwortet bleiben. Vielleicht aber sind gerade diese unbeantworteten Fragen mein Antrieb, ja die Quelle meiner Kraft, Sterbende zu begleiten, mit auszuhalten, weil ich das Leben liebe.

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